Adobe Premiere Pro VS. DaVinci Resolve

Warum ich einen über 10 Jahre etablierten Workflow über den Haufen warf!

Adobe Premiere Pro vs. DaVinci Resolve

Nach fast 10 Jahren treuen Dienstes von Adobe Premiere Pro wagte ich zu Beginn des Jahres den Sprung ins Unbekannte – DaVinci Resolve! 🌐


Die Entscheidung war beängstigend, aber auch furchtbar aufregend. Passend zum Rebranding kamen nun noch mehr Veränderungen hinzu, einschließlich eines Software- und Workflow-Wechsels.


Aber warum habe ich gewechselt, was vermisse ich vielleicht an Premiere, und was macht DaVinci Resolve für mich so wertvoll? Das möchte ich euch in den nächsten Zeilen mitteilen.

Warum der Wechsel?​

Ich hatte über 10 Jahre lang einen optimierten und etablierten Workflow entwickelt. Ich war zeitlich effizient, ohne dass die Qualität darunter litt. Als jemand, der Vollzeit selbstständig ist, birgt ein grundlegender Werkzeugwechsel große Gefahren wie Arbeitsrückstau oder andere Probleme im Arbeitsablauf. Aber ich kann euch schon mal spoilern: Das Risiko war es absolut wert.


Ich versuche jeden Tag und mit jedem Auftrag, Neues dazuzulernen und langfristig immer effizienter zu werden. Auch wenn der Wechsel zu DaVinci wie ein kurzzeitiger Rückschritt schien, gab es einige Punkte, die langfristig für bessere zeitliche Effizienz gesorgt haben und meinen Arbeitsalltag deutlich entspannter gestalten.

Deshalb DaVinci!

1. Automatische Proxy-Erstellung und Smart Cache

Die Proxy-Erstellung, gerade für längere Videos mit hochwertigem Material, das gerne mal mehrere 100 GB einnimmt, hat mich früher fast einen gesamten Arbeitstag gekostet. In DaVinci lade ich alles rein, lasse es kurz in meinen Cache-Ordner auf meiner SSD laden, und es werden quasi live beim Arbeiten die Cache-Dateien erstellt. Das ermöglicht ein fast nahtloses Weiterarbeiten und spart mir somit einen gesamten Tag Arbeit.

 

2. Playback-Qualität

Dies macht sich auch unmittelbar in der Playback-Qualität während des Sichtens, Sortierens und Schneidens des Materials bemerkbar. Selbst mit Proxys neigt Premiere immer wieder dazu zu stocken. Das löst nicht nur häufig Frustration aus, sondern spart ebenfalls einiges an Zeit.

 

3. Auto-Speichern
Trotz meines ziemlich starken Gaming-Towers, den ich mir vor einigen Jahren für meine Arbeit zugelegt habe, kam es dennoch bei Premiere Pro immer wieder zu Abstürzen, Anzeigefehlern oder RAM-Problemen. Zum Glück gibt es die Autospeichern-Funktion, die bei Premiere jedoch häufig zu Frustration führte. DaVinci Resolve speichert im Grunde jeden einzelnen Handgriff ab. Mal ganz abgesehen von den deutlich selteneren Fehlern und Abstürzen in diesem Programm. Das Ergebnis: deutliche Zeiteinsparungen.

 

4. Farbkorrekturen
Farbkorrekturen und Color Grading in Premiere sind so eine Sache. Seit Anbeginn meiner Zeit mit Premiere Pro hat es mir nie wirklich Freude bereitet. Deshalb wechselte ich irgendwann dafür zu DaVinci. Der Export des Premiere-Projekts nach DaVinci zum Color Graden und dann wieder zurück war nicht nur kompliziert, sondern oft fehleranfällig. In DaVinci habe ich nun alles an einem Ort und kann sogar mit mehreren Leuten live an einem Projekt arbeiten oder mein Material bereits im Schnitt in einen groben Look werfen.

Was ich an Premiere vermisse!

Anpassbares Interface: Egal an welcher PC- oder Bildschirmkonstellation, ich hatte für alles Interface-Presets, und mit einem Klick war alles vorbereitet.

 

Hilfslinien: Ich habe eine Vorliebe für Drittelregel und Komposition entwickelt. In Premiere hatte ich Hilfslinien-Presets, angepasst an verschiedene Auflösungen und Seitenverhältnisse. In DaVinci muss ich da immer recht umständlich ein Grid-Effekt drüber legen.

 

Adobe After Effects: Bisher habe ich es noch nicht wirklich geschafft, mich in das Äquivalent von DaVinci, „Fusion“, einzuarbeiten. Ich nutze weiterhin After Effects, aber die direkte Integration fehlt mir.

 

Remix-Funktion: Eine meiner beliebtesten und meistgenutzten Funktionen in Premiere. Ein Musikclip, der zu kurz oder zu lang war, konnte perfekt angepasst werden. Diese Funktion fehlt mir in DaVinci sehr.

Fazit

Doch auch wenn ich diese Dinge vermisse, überwiegt das Positive bei DaVinci. Videoprojekte, für die ich früher 8-14 Tage benötigte, sind heute in 3-6 Tagen machbar. Dies sorgt nicht nur für bessere Zeiteffizienz bei meinen Kunden, sondern auch für bessere Qualität, da ich mir mehr Zeit für Perfektion nehmen kann.

Letztendlich muss sich jeder selbst ein Bild machen und entscheiden, was wichtig für den eigenen Workflow ist.

Lasst mich gerne wissen, wie ihr das seht!

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aember by Daniel Lukas Jokisch – Fotografie und Videografie aus Münster